2021-08-06

Das Vorstellungsgespräch oder die moderne Inquisition

Es gibt unzählige Texte, Veröffentlichungen, Videos, Ratgeber und Coaches, die eine Unmenge gescheite Sachen zu dem Thema unters Volk gebracht haben.
Ich habe hier auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen, aber in meiner persönlichen Haltung und im weiteren Umkreis eine positive andere Wahrnehmung festgestellt.

Was bisher und  leider immer noch gilt; Begrüßung, Smalltalk, Firmenpräsentation, “erzählen Sie doch mal was über sich”, Stärken- Schwächen, was mein denn Ihre Familie … bla bla bla.
Kein Bewerber geht heute noch blindlings ohne Vorbereitung in ein Gespräch. Die Infos hierzu findet man hinter jedem großen Baum.

Aber es ist Licht am Ende des Tunnels. Es heißt doch “Bewerbungsgespräch” und eben nicht Verhör. Es gibt einen Trend eben wieder zu einem sinnvollen Gespräch, in dem Wünsche, Hoffnungen, Arbeitsbedingungen und viele Dinge mehr eine Rolle spielen. Es hilft doch weder dem Arbeitgeber noch dem späteren Arbeitnehmer weiter, wenn eben die Begleitumstände, in denen Sie zur Höchstform auflaufen, nicht geklärt sind!
Sei es, dass Sie gerne Ihren Arbeitsplatz gestalten können, dass Sie Bereiche für Entspannung toll finden, das Ihnen Ergonomie wichtig ist und Sie gerne einen Sitzball hätte. Dass Sie lieber in kleinen Arbeitsgruppen oder projektorientiert arbeiten. Sie gerne Ihr Haustier mitnehmen dürfen. Pflanzen für Sie wichtig sind, Ökologie und Nachhaltigkeit gelebte Praxis ist u.s.w.

Das wäre doch mal ein Gespräch, oder?
Ich habe in den letzten Jahren eben auch für mich entdeckt, dass die Frage, was brauche ich für mein Wohlbefinden einen hohen Stellenwert hat. Vorstellungsgespräche in meinem Bereich drehen sich auch eher um die Frage, was kann ich für das Unternehmen tun? Wie können wir uns ergänzen?

Wie in vielen Dingen steht ein Wandel an und ich hoffen von Herzen, dass Persönlichkeit, Integrität und Authentizität wieder den Stellenwert einnehmen, den sie verdienen.